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Golf 3 2.9 VR6 Turbo von Paul

Downsizing 2012 (Level 4)

 

 

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      Bei all dem Spaß, den ich zum Schluss mit dem letzten Setup hatte, hat es auch dazu geführt, dass ich nur noch selten mit meinem Auto gefahren bin. Das Auto war zu laut, zu schnell, zu unkomfortabel. Oft war ich am Ende nur noch nachts unterwegs oder irgendwo allein auf der Autobahn. Das sollte sich nun wieder ändern. Ich wollte mehr Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen. Ich wollte weniger Krach. Gemütlichere Sitze. Bessere Bremsen. Zuverlässigeres Anspringen. Und eine originalere Optik. Der Softturbo-Umbau beim Zweier damals, hat mich einfach angefixt. Er hatte zwar nicht die Mörderleistung, aber fuhr sich einfach traumhaft. Insofern... Back to the roots!
       
      Herbst 2012
       
    Das hier war der letzte Stand vor dem Rückbau auf GT3076R und originale Optik.
       
    Für mich war es eine Sackgasse. Man hätte das Auto jetzt nur noch schneller machen können, aber mehr Spaß hätte ich dadurch nicht gehabt.
       
    Immerhin habe ich nun aber das Rezept für einen guten Autobahnrenner, der hält und nicht gleich zwei Getriebe zum Frühstück isst. Wenn ich mal wieder Lust habe, baue ich es eben noch mal so.
       
    Los geht´s mit dem kleinen Flansch für den Ölrücklauf. Erst mal die Grundplatte planen.
       
    Diesmal verwende ich 10mm Stahl, damit es sich beim Schweißen nicht verziehen kann.
       
    Eine Dichtung dient als Schablone.
       
    Die Löcher habe ich zu erst gebohrt. Ging einfacher einzuspannen.
       
    Ausgeschnitten mit passenden Inbusschrauben.
       
    Der fertige Ölrücklauf mit 15mm Innendurchmesser. Grenzwertig, aber ich schau mal ob´s läuft.
       
    Hier die Grundplatte für den Verschlussdeckel vom Krümmer.
       
    Mit schmutzigen Fingern wurde das S2-Flanschbild abgepaust.
       
    Dann wurde die Schablone auf den Rohling geklebt.
       
    Anschließend wurden die Bohrlöcher gekörnert...
       
    ...und gebohrt.
       
    Nachdem die Gewinde im Krümmer nachgeschnitten wurden, gab´s ein Probesitzen.
       
    Mit Sprühlack wurde die Schablone übertragen.
       
    Was zu viel war, wurde entfernt und fertig ist der Deckel. Der Lader hat wieder ein internes Wastegate, um die originale Ansaugbrücke verwenden zu können.
       
    Wo wir schon bei Schablonen sind: Hier entsteht ein Hitzeschutzblech für den Krümmer.
       
    Es sitzt schön dicht am Krümmer und lässt Platz für andere Teile. Auf den Bildern ist übrigens nur ein Dummy als Motor zu sehen.
       
    Zwei Schrauben fixieren das Ganze klapperfrei.
       
    Die Druckdose für das Wastegate vom Turbolader wurde nach unten versetzt...
       
    ...und das Gestänge ein Stück verlängert.
       
    Es ging an den Ausbau der alten Technik. Hier ist schön das kurze Saugrohr mit den Ladeluftleitungen zu sehen.
       
    Die Brücke wird einer originalen weichen. Ich lasse sie aber mal im Regal liegen. Man weiß ja nie.
       
    Hier der aufgebohrte Luftfilterkasten mit dem Leerlaufregelventil (LRV).
       
    Rechts im Bild die Unterdruckpumpe zur Bremskraftverstärkung. Auch sie wird zukünftig nicht mehr benötigt, da die originalen Nockenwellen wieder mehr Unterdruck erzeugen.
       
    Die Kurbelgehäuseentlüftung direkt in den Luftfilterkasten. Wie man sehen kann, ist dort alles furztrocken. Perfekt!
       
    Motor ausgebaut.
       
    Der alte GT3582R. Leider kam der Lader erst sehr spät auf Touren. Einerseits ja gut, weil der späte und sanfte Drehmomentaufbau das Getriebe geschont hat, aber andererseits eben nicht sonderlich spritzig. Bei niedrigen Drehzahlen, war der Motor echt tot.
       
    Der Lader ansich war zum Schluss in einem super Zustand!
       
    Nicht ein Einschlag an den Flügeln.
       
    Hier der gute alte Wig-Art Y-Krümmer. Auch er hat erst mal ausgedient. Bis zum Schluss hatte er übrigens nicht einen Riss! 08/15 ST37 eben.
       
    Der Rothe Krümmer wird für das Geschwindeschneiden vorbereitet.
       
    Der Abgastemperatursensor vor dem Turboladereingang.
       
    Der montierte Krümmer. Jetzt am richtigen Motor!
       
    Die Verschlussplatte. Als Abdichtung dient wieder einfaches Schmierfett.
       
    Das Hitzeschutzblech.
       
    Die alten, sehr sehr scharfen Turbonockenwellen. Statt ihrer, gibt es vorläufig wieder Serienwellen vom Sauger.
       
    Bei diesem Umbau bin auch ganz gezielt davon abgerückt, die Nockenwellenposition auf neutral auszurichten. Stattdessen habe ich über die Drehung der Zwischenwelle die Position einen halben Zahn vor OT gesucht. Genau so, wie es die Abstimmung eigentlich auch vorsieht.
       
    Rohre und Bögen. Der größte Kostenfaktor bei diesem Umbau. Die anderen Teile waren noch vorhanden.
       
    Dann ging die Konstruktion der Ladeluftleitung vom Lader zum Ladeluftkühler (LLK) los.
       
    Das Rohr schlängelt sich schön um die Antriebswelle herum und lässt auch der - sich bei hohen Geschwindigkeit ausdehnenden - Manschette noch genug Platz.
       
    Schweißpunkte statt Klebeband.
       
       
    Ölrücklauf, Wastegategestänge und Ladeluftrohr kommen gut miteinander klar.
       
    In dem extra für Turboumbauten vorgesehen Tunnel in der Ölwanne, kann man prima ein Rohr verlegen. :)
       
    Böcke helfen beim Ausrichten. Vor dem vorderen Querträger geht´s nach oben.
       
    Unter´m Motor musste ich ein Verbindungsstück einsetzen, um die spätere Montage zu ermöglichen. Vorne im Bild ist ein Halter zu sehen der zwar sehr stabil ist, aber trotzdem noch leichte Bewegungen zulässt.
       
    Mit einem Reduzierstück von 63 auf 52 Millimeter wird die Verbindung zum LLK hergestellt.
       
    Kurz vor dem Schweißen.
       
    Vor dem WIG-Schweißen wurden die MAG-Schweißpunkte runter geschliffen.
       
    Nach dem Schweißen. Es wurde kaum Füllmaterial eingebracht.
       
    Bolzenschellen geben Halt an den schwer erreichbaren Stellen. Wer möchte schon liegen bleiben, weil da unten eine Rohrverbindung auf geht!?
       
    Auch das armdicke Hosenrohr wurde montiert. Es hat gut Platz zum Ladeluftrohr hinter dem Motor.
       
    Hier eine "große" Ansaugbrücke vom 2,9 Liter VR6.
       
    Noch mehr Kosten.
       
    Der Drosselklappenflansch. Wie bekommt man den hin ohne einfach ein kleines Rohr in ein großes zu stecken? Man nimmt ein Stück 80er Rohr und schweißt einen Deckel drauf.
       
    Dieses Stück steckt man in den Silikonschlauch...
       
    ...und hält einen abgeschrägten 90° Winkel in 63,5mm dagegen. Durch die Abschrägung hat man einen schönen Übergang vom kleinen Durchmesser zum größeren.
       
    Zum Schweißen ist es ein bisschen eng...
       
    ...aber dennoch ist es ganz gut geworden.
       
    Dieses Loch wurde bereits vorher in das Material getrieben. Abschließend wurde nur noch mit einem Pressluftfräser alles sauber angeglichen.
       
    Das 2,5 Zoll Rohr geht nun trotz originaler Ansaugbrücke, unveränderter Drosselklappe und dickem Verdichtergehäuse überall, ohne anzustoßen, vorbei.
       
    Anschließend wurde der Bogen verlängert.
       
    Nahaufnahme. Irgendwie schön.
       
    Stück für Stück arbeite ich mich an der Spritzwand entlang und muss dabei den Ölvorlauf, die Wasserleitungen für den Lader und die Wasserschläuche zum Wärmetauscher im Auge behalten. Es soll sich hinterher ja nichts in die Quere kommen. Die blaue Motorabdeckung ist wieder nur ein Dummy.
       
    Auch von der anderen Seite arbeite ich mich langsam vor.
       
    Am Ende passt alles zusammen und ist sogar nur ca. 90cm länger als mit der kurzen Ansaugbrücke. Dafür sind die Rohrdurchmesser aber zum Teil kleiner, was das auch noch ausgleichen dürfte. Ich verspreche mir also einen guten Ladedruckaufbau.
       
    Der Abgang für das LRV. Es bekommt nur gekühlte Luft.
       
    Und das auch, wenn sich dieses Rohr direkt über dem Lader befindet. Die Luft darin ist zu schnell, um sich aufzuwärmen.
       
    Dies ist der abgeschrägte Eingang vom Popoff zum Ansaugrohr vom Turbolader. Die einströmende Luft wird also direkt Richtung Turbinenrad geleitet. Im Umkehrschluss, wird die Luft auch optimal vom Popoff weggesaugt.
       
    Es kommt wieder das geschlossene Bailey DV30 zum Einsatz.
       
    Das passt erst mal. Und eine schöne Abdeckung habe ich auch noch gefunden.
       
    Neue Ringanschlüsse für die Wasserversorgung vom Lader. Die Leitung wurde vor dem Biegen erhitzt. So gibt es keine hässlichen Knicke.
       
    Die alten T-Stücke verwende ich wieder. Sind schon 6 Jahre alt.
       
    Weit genug weg vom Lader, vom LL-Rohr und von der Spritzwand.
       
    Hier mit eingebautem LL-Rohr und Ölzulauf.
       
    Das LRV mit Silikonschlauch zur Ansaugbrücke. Das originale Winkelstück würde dem Ladedruck nicht standhalten.
       
    Der Gaszug ist übrigens noch unbenutzt. Ein Ebay-Schnäppchen. Kaufen man sie offiziell ja leider nicht mehr.
       
    Ein Sensor zur Erfassung der Ansauglufttemperatur.
       
    Das ist die Rückführung des N75 Taktventils zum Ablassen von Ladeluft und somit zur Regulierung des Ladedrucks.
       
    Das N75 sitzt, über einen Silentblock gelagert, direkt unter dem LMM.
       
    Von der technischen Seite ist der Umbau soweit abgeschlossen.
       
    Popoff, LRV und Drosselklappe fixieren das Rohr. Es dürfte also mit Ladedruck nicht ab ploppen. Das erspart mir den Einbau zusätzlicher und hässlicher Halter. Hoffentlich!
       
    Von der Seite betrachtet steht auch nichts über. Die Haube geht zu und nach oben ist auch noch ausreichend Luft.
       
    Aktuell haben wir -9° C. Ein bisschen kühl zum Lackieren. Wenn sich das Wetter bessert, mache ich die Rohre noch schwarz.

 

       
    ...und ach ja: Der Motor lief natürlich gleich von Anfang an wie erwartet. Man kann da allerdings auch nicht viel falsch machen und die Teile waren ja vorher alle schon mal im Einsatz.
       
    Der Lärmpegel des Auspuffs im Stand ist auch schon um 10 Dezibel, auf angenehmere 95 dB gefallen. Eventuell baue ich aber noch einen zusätzlichen Schalldämpfer ein.
       
    Da ich meinen Innenraum auch ein bisschen aufräumen möchte, dafür aber nicht unbedingt meine Lüftungsgitter opfern oder das Armaturenbrett zerstören wollte, musste ich mir was anderes ausdenken. Da ich auf große, gut ablesbare Analoganzeigen stehe, fielen irgendwelche Spielereien im Tacho aus. Die bewährten 60mm Greddy Anzeigen mit Warnlicht und Höchstwertespeicher sollten es werden. Also habe ich zwei Stücken 63,5mm-Rohr zugeschnitten.
       
    Die Rohre dienen als Gehäuse und können leicht an allen möglichen Orten befestigt werden. Notfalls ließe sich das sogar noch erweitern.
       
    Auf beide Rohre wurden Deckel aufgeschweißt. Die dünnen Brettchen dienen als Abstandshalter. Durch die Löcher kommen später die Linkkabel für die Anzeigen. Die Steuergeräte sitzen hinter dem Tacho.
       
    Mit Schraubzwinge und Klemmzange wurde alles zum Schweißen fixiert.
       
    Eine 2mm Stahlplatte wurde ausgeschnitten, in Form gedengelt...
       
    ...und verschweißt.
       
    Um, wie schon erwähnt, das Armaturenbrett nicht zu beschädigen, habe ich die Anzeige dann mit zwei M6-Schrauben und einer Ankerplatte auf dem Gitter der Lautsprecherabdeckung angebracht.
       
    Das ist ein ziemlich guter Platz, da die Anzeigen gut sichtbar sind aber dennoch nicht stören. Außerdem sitzt dieses Gitter bombenfest und kann jederzeit ersetzt werden, wenn man die Anzeigen mal loswerden will. Das Gehäuse wird noch schwarz lackiert.
       
    Und sehen sie bei Nacht aus.
       
    Endlich schönes Wetter und mal ein paar Bilder bei Tageslicht.
       
    Bin nun auch schon mal eine Runde gefahren.
       
    Untenrum hat er jetzt richtig Dampf. Bin mal gespannt, wie lange die neuen Vorderreifen das aushalten. Aber solange die Räder durchdrehen, fliegt mir wenigstens nicht das Getriebe um die Ohren. :)
       
    Habe auch meine alten Ledersitze wieder rausgekramt. So richtig gemütlich waren die Königsitze nämlich nicht. Man sitzt zwar wie angeklebt, wenn man um eine Kurve fliegt, aber das war´s dann auch schon. Zu sportlich, zu wenig Komfort. Nach den paar Jahren in der Ecke sahen die Ledersitze aber sehr ranzig aus.
       
    Zum Glück ist Leder aber sehr einfach wieder herzurichten. Mit ein bisschen warmen Wasser und einer Lederpflege, sah es wieder aus wie neu.
       
    Da sich mein Auto mittlerweile wieder so herrlich normal fährt, lege ich auch am Auspuff noch mal nach und mache ihn noch leiser. Mein "altes" Rohr habe ich dafür in Teilen kopiert...
       
    ...und um einen ETP Mittelschalldämpfer ergänzt.
       
    So sieht die Geschichte dann unter´m Auto aus.
       
    Zum Schluss kam noch ein bisschen Hitzeschutzband drum. Jetzt bin ich schon bei geschmeidigen 85 dB im Stand. Eventuell baue ich noch einen VSD ein. Mal sehen...
       
    Hoffentlich wird das Wetter bald besser. Will fahren! :(
       
      Schaut wieder mal rein!