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Golf 3 2.9 VR6 Turbo von Paul

Sommer 2013

 

 

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      An dieser Stelle gibt es ein paar Arbeiten zu sehen, die ich in letzter Zeit noch vorgenommen habe. Unter anderen habe ich z.B. noch andere Nockenwellen verbaut.
       
    Erst mal gab es neue Spurstangenköpfe.
       
    Hier die linke Seite.
       
    Hier die rechte Seite.
       
    Dann mal die Motorhaube geputzt. Spieglein, Spieglein an der Wand... :)
       
    Mal unter´m Auto geschaut, was die Ladeluftverrohrung und der Ölrücklauf so machen. Und tatsächlich! Endlich ist mal alles dicht. Hurra!
       
    Auch Servo, Ölwanne und sonst alles ist furztrocken. Schön.
       
    Dann habe ich an verschiedenen Stellen im Armaturenbrett Dämmmaterial untergebracht, da so ein altes Auto hier und da leider ein bisschen knarrzt. Jetzt ist wieder alles flüsterleise.
       
    Der Motor lief soweit auch schon echt gut. Das einzige was ein wenig störte, war die charakteristische "Zähigkeit" in den oberen Drehzahlen. Nicht dass man die bräuchte. Man kann schließlich auch mit niedrigen Drehzahlen schon enorm viel Spaß haben. Das höchste Drehmoment von über 700 Nm lag immerhin schon unter 4000 Umdrehungen an! Das Problem ist die Höchstgeschwindigkeit. Wenn´s dann doch mal sein muss, dauert es einfach zu lange. Deshalb reifte langsam der Entschluss, doch wieder etwas schärfere Nockenwellen zu verbauen und die Steuerzeiten insgesamt wieder auf später zu stellen.
       
    Und los geht´s. (Wer das schon mal gemacht hat, sollte seine Zeit jetzt besser anderweitig nutzen. ;) )
       
    Ladeluftrohr raus. Geht herrlich einfach mit dem langen Ding. Habe mich übrigens gegen Lack auf dem Rohr entschieden.
       
    Zündkabel raus.
       
    Abdeckungen und Zündkabelführungen raus. Popoff gelöst.
       
    Gaszug ausgehängt und Stecker abgezogen.
       
    Zündverteiler raus.
       
    Unterdruckleitungen und Stecker ab.
       
    Ölmessstab und Führung raus.
       
    Ansaugbrücke runter.
       
    Kurbelgehäuseentlüftung ab. Auch diese Technik hat sich echt bewährt. Der Kurbeltrieb kann atmen und der Luftfilterkasten und der Ansaugbereich sind trotzdem sauber.
       
    Den hinteren Ansaugbrückenhalter muss man auch abschrauben, der nervt sonst beim Umbau.
       
    Halter für Zusatzwasserpumpe und Zentralstecker raus.
       
    Ventildeckel ab.
       
    Die originalen Nockenwellen und die Ventildeckeldichtung. Der Kopf ist noch echt sauber.
       
    Wieder fiel die Wahl auf dbilas.
       
    Umgeschliffene Originalwellen haben einfach das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
       
    Die Wellen haben nun 272/268° und 11,6 und 11,4mm Hub. 1,1mm im OT.
       
    Wenn ich überlege wie die Dinger vorher aussahen... Die haben ganze Arbeit geleistet.
       
    An diesen Zeichen erkennt man die Wellen, sofern man mit dem Nockenprofil an sich nichts anfangen kann.
       
    Legt man sie aber neben eine originale Welle, sieht man den Unterschied sofort. Außerdem lässt der Hub sich ja problemlos nachmessen.
       
    Hier noch die Silikondichtmasse.
       
    Und hier ohne. Ist jedes mal ein ziemliches Gerubbel, aber dafür bleibt alles schön dicht.
       
    Kettenspanner raus.
       
    Oberer Kettendeckel ab.
       
    Anschließend wurden die Kettenräder gelöst.
       
    Man kann die Nockenwellen aber auch komplett mit Kettenrädern ausbauen und sie später entfernen. Ich mach´s lieber so.
       
    Das Lineal ist sehr stabil und hilft dabei, die Nockenwellen in Position zu halten.
       
    Hält man nicht ordentlich gegen, könnten die Nockenwellen sich verdrehen und Ventile beschädigen. Die Schrauben bekommen immerhin 100 Nm!
       
    Die Lagerdeckel. Keine Angst! Sie liegen bloß falsch. 2 und 4 gehören natürlich getauscht. ;)
       
    Nun konnten die alten Wellen raus.
       
    Die Kette lässt sich hängen. Markieren braucht man da übrigens nichts. Die Kette kommt automatisch richtig drauf, wenn man folgenden Schritt ordentlich macht.
       
    Man nimmt die Zündkerze von Zylinder 1 heraus und steckt z.B. ein Stück Schweißdraht rein. Anschließend dreht man mit einer großen Knarre unten an der Kurbelwelle, bis der Stab die höchste Position erreicht hat und sich wieder senkt. Genau den Moment der höchsten Position (OT) muss man treffen.
       
    Dann baut man die Nockenwellen mit Hilfe des Lineals wieder ein und schraubt die Lagerdeckel wieder in den Kopf.
       
    Auch beide Nockenwellen stehen nun in der OT-Position. Vorher hatte ich sie auf leicht früh, was das Drehmoment erhöhte, aber viel Leistung in höheren Drehzahlen kostete. Nun fahre ich wieder die "neutrale" Stellung.
       
    Hier musste ich die Kette mal einhängen.
       
    Denn unter der Gleitschiene verbirgt sich noch etwas harte Dichtmasse.
       
    Die musste noch weg.
       
    Anschließend kann man die Kettenräder wieder an die Nockenwellen montieren. Sollte die Kette sich in der Position partout nicht auflegen lassen, müssen die Nockenwellen noch mal raus und die Kurbelwelle erneut einmal komplett rum (360°) gedreht werden. Dadurch ändert sich nämlich die Position der Zwischenwelle um einen halben Zahn. Danach lässt die Kette sich wieder problemlos auflegen.
       
    Dann die Schrauben wieder mit 100 Nm anziehen.
       
    Die Schraubzwinge hält die Kette auf Spannung und man kann den Motor zur Probe ein paar mal per Hand durchdrehen.
       
    Dabei lässt sich mit Hilfe des Schweißdrahtes und der Markierung an den Nockenwellen noch mal kontrollieren, ob die Steuerzeiten nun wunschgemäß eingestellt sind.
       
    Passt alles!
       
    Der Seitendeckel wurde mit dauerelastischer Dichtmasse "bestrichen"...
       
    ...und montiert.
       
    Kettenspanner wieder rein.
       
    Dichtflächen noch mal reinigen.
       
    Am "Halbmond" trage ich wieder ein wenig Dichtmasse auf.
       
    Auch an den Übergängen zwischen Kopf und Deckel.
       
    Da sifft es gerne. Auf den geraden Teilen, spare ich mir die Dichtmasse dieses mal.
       
    Ventildeckel wieder drauf.
       
    Noch ein paar Handgriffe und fertig. Es ist immer wieder beachtlich, wie sehr doch die Nockenwellen und die Steuerzeiten einen Motor verändern können. Bei nach wie vor sehr gutem Drehmomentverlauf aus niedrigen und mittleren Drehzahlen, geht es oben rum nun deutlich besser zu Werke. Ich hätte nicht gedacht, dass der Motor trotz originaler Brücke derart gut in die hohen Drehzahlen marschiert. Wieder was gelernt.