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Golf 3 VR6 2.8 VR6 Bi-Turbo von Robert

Bi-Turboumbau 2012

 

 

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  An dieser Stelle widmen wir unsere Aufmerksamkeit nun dem grünen Golf 3 von Robert. Die letzten Jahre wurde er leider ein bisschen vernachlässigt, da wir uns einerseits nicht davon trennen konnten, andererseits aber auch nicht alle Autos gleichzeitig unterhalten und fahren können. Wir standen jetzt kurz davor das Auto zu zerlegen und die Ersatzteile einzulagern. Allerdings hat sich über die Jahre aber so viel Zeug bei uns angesammelt, dass man daraus eigentlich einen schönen Spaßrenner bauen kann. Deshalb bekommt der Wagen nun eine Generalüberholung, eine ordentliche Leistungsspritze und eine Abspeckkur. Aufgeladen wird er diesmal von zwei Turboladern. Es geht dabei aber nicht in erster Linie um die maximale Leistung, die man mit einem einzelnen großen Lader sogar eher hinbekommt, sondern um den Spaß auch mal einen Bi-Turbo zu bauen.
       
      11.08.2012
       
    Los geht´s!
       
    Ein bisschen runtergekommen sieht er ja schon aus.
       
    Aber das wird schon wieder.
       
    Die Überführung zur Garage war gar nicht so einfach, da die hinteren Bremssteine extrem fest gegammelt waren und die Räder beim Fahren ständig blockierten. Erst ein paar beherzte Hammerschläge konnten das Problem "lösen". :)
       
    Hinten werkeln nun originale VW-Radlager aus purem Gold und ATE Bremsentechnik.
       
    Beim Türzuknallen viel gleich das halbe Auto auseinander.
       
    Also schnell wieder zusammen geklebt.
       
    Das alte Fahrwerk. Vielleicht der Hauptgrund warum das Auto die letzten Jahre kaum noch bewegt wurde. Eine absolute Katastrophe. :(
       
    Das neue ist ein altbewährtes H&R Cupkit 60/40.
       
    Hier das vordere Federbein.
       
    An der Vorderachse sind ein paar Schrauben vom Staubschutzblech abgerissen. Also ausgebohrt und Gewinde nachgeschnitten.
       
    Auch in der Radnabe ist die Schraube zur Fixierung der Bremsscheibe abgerissen. Haben dann einfach ein neues Loch gebohrt...
       
    ...und geschnitten, bevor wir uns mit der abgerissenen Schraube quälen.
       
    Die Schraube scheint unwichtig zu sein, aber sie erleichtert einem die Montage von Bremsen und Rädern doch ungemein.
       
    An der Vorderachse verbauen wir erst mal eine 312er Bremsscheibe mit ATE 54 Sätteln. Die vorhandenen Borbet E Felgen in 16 Zoll passen da gerade noch drüber.
       
    Da die Distanzplatten von Epytec noch nicht da waren, haben wir die Sachen vorerst mit Unterlegscheiben montiert.
       
    Passt schon ganz gut.
       
    Die Scheiben und Steine sind schon leicht angefahren. Wir probieren die Teile mit dem Saugmotor noch einzubremsen. Wenn´s nicht geht, kommen sie natürlich neu.
       
    Eine 15 Zoll Stahlfelge passt nicht mehr über Bremse. Für den Winter muss also was größeres her.
       
    Rechte Seite. Noch fehlen die Bremsleitungen.
       
    Innen schrauben wir ab und zu mal ein Teil weg. Irgendwann ist der Innenraum dann leer.
       
    Ein alter Zylinderkopf. Stammt von einem Motor mit Pleuelabriss und Loch im Block. Sieht auf den ersten Blick echt räudig aus das Ding.
       
    Auf Zylinder 5 hat es die Ventile gut eingeknickt.
       
    Nach einer Intensivbehandlung mit Kaltreiniger, Felgenreiniger und einem Kärcher...
       
    ...sieht die Welt schon anders aus. Kann sich direkt sehen lassen.
       
    Okay... die Ventile sind immer noch krumm. Aber man kann ihn wenigstens ohne Handschuhe anfassen.
       
    Die Kopf ist mittlerweile zum Überholen raus.
       
      22.08.2012
       
      Das Turbokit.

Wieder mal haben uns wir uns die Arbeit eines anderen unter den Nagel gerissen. Der Preis war okay und irgendwo muss man ja anfangen. Aber was uns hier wieder erwartete, ist doch echt schockierend. Man sollte meinen, dass wenigstens die paar raren Bi-Turboumbauten vernünftig gemacht sind, aber Pustekuchen. Pfusch, Pfusch und noch mal Pfusch.

       
    Die Drosselklappe. Ordentlich versifft. Wenn es im Motor genauso aussah, gute Nacht!
       
    Hier haben wir mal die Drosselklappendichtung auf die Drosselklappe gelegt. Passt ganz gut.
       
    Hier haben wir die Dichtung mal gegen die Öffnung in der Ansaugbrücke gehalten. Hallo? Ein Rand von 5mm rings rum? Wieso passt man das nicht an? Die Brücke kann nichts dafür, dass sie nur ein Nachbauklumpen ist. Aber den Rand weg zu feilen, ist doch nun wirklich kein Problem.
       
    Hauptsache die Einspritzleiste glänzt schön. Blingbling lässt grüßen.
       
    Dafür war sie schön auf Spannung eingebaut, da man erst die Löcher in der Brücke falsch gebohrt und dann nicht mal die Löcher in der Leiste ein bisschen größer gemacht hat.
       
    Auch die Halteklammern der Einspritzventile haben sich scheinbar in Luft aufgelöst.
       
    Die Brutzelei können wir uns auch nicht erklären.
       
    Sieht aus, als wäre da mal was abgebrochen. Super Qualität.
       
    Die Ölrückläufe für die Turbos. Übel zusammengestückelt.
       
    Abgesägt aber nicht entgratet. Und von hieraus geht´s direkt in die Ölwanne.
       
    Schlecht verschweißt. So kann das Öl auch schön nach außen abfließen.
       
    Die nächste total geniale Idee! Wer kommt denn bitte auf den Schwachsinn, diesen dämlichen Geräuschdämpfer, der bei einem Serienmotor schon nicht ewig hält, auch noch unter Druck zu setzen? Und welcher Vollpfosten verbaut überall ganz tolle blaue Samcoschläuche und hier dann die einfachen Gummischläuche ohne Gewebeeinlage? Wie viel Ladedruck sind die damit wohl gefahren? 0,1 Bar?
       
    Naja, vielleicht auch 0,2 Bar, denn hier haben sie den Schlauch mit Panzertape verstärkt.
       
    Und unter dem Panzertape ist sogar noch Alutape! Und unter dem Alutape ist sogar noch Papiertape!!
       
    Und unter dem Papiertape... ist ein Loch. Alter... Ein Bi-Turboumbau aber dann nicht mal die 3 Mark für ein Stückchen Schlauch über? Geht´s noch?
       
    Runterkommen... Der erste Lader wird untersucht. Es handelt sich offenbar um Volvo Lader vom Typ TD04HL. Das strömungsgünstige Abgasgehäuse beherbergt das interne Wastegate.
       
    Auf der Frischluftseite ist ein Popoffventil direkt ins Verdichtergehäuse integriert. Das spart eine Menge Arbeit bei der Verrohrung.
       
    Ein Lichtblick! Die Krümmer kommen von HGP.
       
    Keine Stehbolzen abgerissen.
       
    Beim Turbo wehrt sich aber einer.
       
    Gegen Flex und Meißel hatte er aber keine Chance.
       
    Anschließend wurden alle Gewinde nachgeschnitten.
       
    Wasserleitungen und Ölzulauf sind auch schon entfernt. Die Teile machen einen brauchbaren Eindruck.
       
    Der zweite Krümmer.
       
    Der zweite Lader. Hier ist mal irgendwas eingeschlagen. Ja, das kommt davon, wenn man z.B Rohre nicht richtig entgratet (später mehr). Die Welle hat auch schon ziemlich viel Spiel. Geschliffen hat aber erstaunlicher Weise noch nichts.
       
    Hier hat das Popoff wohl mal eins auf den Deckel bekommen.
       
    Also haben wir den Deckel abgebaut.
       
    Freier Blick auf Druck- und Rezirkulationskanal.
       
    Der Deckel wurde mit einem Hammer wieder in Form gedengelt.
       
    Fast wie neu.
       
    Mal sehen wie gut die Lader sind. Äußerlich machen die einen ordentlichen Eindruck. Sie haben keine Hitzerisse oder irgendwelche größeren Schäden.
       
    Aber wie es innen aussieht, wird erst die Instandsetzung zeigen. Morgen geht´s zur Post.
       
    Das Hosenrohr. Hier stecken Qualität und Pfusch in einem Bauteil.
       
    Die Flansche zu den Ladern hin passen super und sind schön WIG-geschweißt.
       
    Auch die Flexrohre sind von gehobener Qualität und sauber verschweißt. Wir nehmen an, dass die Hosenrohe bis hier von Tuner geliefert wurden.
       
    Unten sieht es nämlich total anders aus. Da war man sogar zu blöd, die Schweißnähte komplett durchzuziehen.
       
    Die Ladeluftverrohrung und die Ansaugung.
       
    Warum benutzt man statt Alu oder Edelstahl eigentlich Kupfer um so was zu bauen? Gab´s das gerade irgendwo umsonst? Nachbars Regenrinne geklaut?
       
    Strömungsgünstig geht anders. Und dann diese bescheuerte Heizkörperfarbe. Moment mal! War der Erbauer etwa ein Klempner?
       
    Wenn ich mir die Ölfilme in den Rohren und Schläuchen so ansehe, haben die Lader oder die Kurbelgehäuseentlüftung gut Öl rausgehauen.
       
    Noch mehr Kupfer.
       
    Hier zur Abwechslung mal irgendeine Legierung die ich gar nicht kenne. Fühlt sich an wie Plastik, klingt aber nach Metall.
       
    Auch hier wieder nicht entgratet und Schweißpopel, die man fast mit dem Fingernagel abkratzen kann. Der lädierte Turbo von oben lässt grüßen!
       
    Auch `ne schicke Wurst. So was sieht übrigens auch nicht besser aus, wenn man einfach schwarze Farbe drauf macht!
       
    Siff ohne Ende.
       
    Der arme Motor.
       
    Noch mehr Kupfer. Von den Rohren ist eigentlich nichts mehr zu verwenden. Das Gerümpel fliegt erst mal in unsere Schrottkiste.
       
    Die Ölwanne: Der nächste Griff ins Klo.
       
    Bei den Ölrückläufen haben wir ja beinahe noch gestaunt, weil die immerhin in einem Durchmesser von 16mm gehalten wurden. Kommt ja nicht oft vor, dass die ausreichend groß ausgelegt werden. Beim Anblick der Ölwanne wurde uns allerdings klar, dass das wohl nur ein Versehen war. Die Löcher für den Rücklauf in die Wanne haben nämlich gerade mal einen Durchmesser von 10mm. Warum nur? Warum macht man so was? Da hätte doch auch eins gereicht. Oder gar keins. Bleibt das Öl halt komplett in den Ladern. Sie können es dann ja einfach über ihre Dichtungen ausscheiden, so wie sie es wahrscheinlich eh schon getan haben.
       
    Die Verdichtungsreduzierung. Hätte man sie ordentlich verpackt, hätte sie sich auch nicht so stark verzogen und man hätte sie noch benutzen können. Allerdings soll ohnehin eine dünnere rein.
       
    Die Benzinpumpe.
       
    Mal wieder ein Originalteil.
       
    Die Einspritzventile vom Audi RS2. Auch Originale, aber für unseren Umbau nicht geeignet.
       
    Vom Zustand her sind sie erstaunlich gut und wollen gar nicht so recht zum Rest passen. Unsere Software sieht aber andere vor.
       
    Die Zündkerzen. Einfach nur Paketbeschwerer. Ab in den Müll.
       
    Ab in den Müll.
       
    Der Adapter für die Ölzulaufleitungen.
       
    Der Distanzring für den Kettenspanner. Leider zu breit.
       
    So weit - so gut. Jetzt bestellen wir noch ein paar Teile und warten auf die Lader und den Zylinderkopf.
       
      26.08.2012
       
    Seit heute sind die Bremsen fertig und das Auto steht mal auf den eigenen Rädern. 16 Zoll Felgen und S3 Bremsen sehen schon cool aus! :)
       
      04.10.2012
       
    Zwischendurch mussten wir uns mit einem ekligen Thema befassen.
       
    Der Wärmetauscher für die Heizung hat nach 20 Jahren seinen Dienst quittiert. Immerhin!
       
    Das Plastikgehäuse war mittlerweile total spröde und übersät mit kleinen Haarrissen. Es hat zwar noch nicht für einen feuchten Fußraum gereicht, aber man konnte praktisch nur noch mit geöffneten Türen fahren, weil ständig die Scheiben beschlagen waren.
       
    So sah das dann aus, nachdem wir es einmal schief angesehen hatten. Man kann das schon gar nicht mehr Plastik nennen. Es fühlt sich fast schon organisch an, so als ob die Kühlflüssigkeit es mit den Jahren irgendwie durchtränkt hat. Ganz komisch. Schnell in den Schrott damit.
       
    Auch witzig, dass da irgendjemand Nudeln in den Kühler gesteckt hatte. O_o
       
    Die ständige Kühlwasserverdunstung hat auch die Bezüge der Steuerklappen in der Heizungseinheit aufgeweicht und abgelöst.
       
    Daher haben wir zu erst beidseitiges Teppichklebeband aufgebracht...
       
    ...und anschließend neues Moosgummi eingeklebt. Nun funktioniert die Heizungssteuerung auch wieder perfekt.
       
    Anschließend noch "schnell" das Chaos aufräumen und fertig.
       
      06.10.2012
       
    Die Turbos sind von der Aufarbeitung zurück.
       
    Wobei "Aufarbeitung" eigentlich untertrieben ist. Die Dinger sind praktisch neu! Die Rumpfgruppen wurden komplett ersetzt und die Gehäuse chemisch gereinigt. Die Popoffmembranen wurden gecheckt und die Wastegates auf 1,2 Bar voreingestellt.
       
    Außerdem wurden beide Lader feingewuchtet...
       
    ...und schon mal mit neuen Stehbolzen versehen. (Danke @ Michi für den super Service!)
       
      Fortsetzung folgt...