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...von Freunden und Ex-Autos

    Golf 2 2.8 VR6 von Sven (verkauft)

Sanierung 2012

       

 

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      Sven hat seinen Golf 2 "fertig" gekauft. Leider stellte sich bei dem Auto schnell heraus, dass da bei vielen Dingen nicht sauber gearbeitet wurde. Da wären z.B. eine defekte Kupplung, Rückspiegel ohne Einstellmöglichkeit, die lose im Fußraum hängende Zentralelektrik, keine Onboarddiagnose, ein ruckelnder Motor, zu wenig Leistung und max. 200 km/h, schlechte Bremsleistung, ein loser Auspuff und ein knüppelhartes Fahrwerk. Aber optisch stand er gut da. Also ein typischer Fall von: "Außen hui,....". ;)

Über das VR6Forum kam dann ein Kontakt zu Stande und so haben wir zusammen angefangen das Auto Stück für Stück wieder zu dem zu machen, was es bei dem Preis von Anfang an hätte sein sollen.

       
    Nach ein paar Wochen streikte plötzlich die Kupplung. Bei einem Besuch in einer bekannten hiesigen Werkstatt  bescheinigte man Sven, dass die Kupplung Kernschrott sei und für viel Geld (800+) getauscht werden müsse.
       
    Wir haben den Motor dann ausgebaut, das Getriebe abgenommen, drei lose Schrauben an der Druckplatte festgezogen, alles wieder eingebaut und fertig. Ohne Worte!

Beim Wechsel der Ölwannendichtung und des Ölfilters fiel dann noch auf, dass die Leute einer großen roten Werkstattkette auch noch einen völlig verkehrten Ölfilter verbaut haben. Der passende Filter wäre angeblich entfallen, wurde Sven damals mitgeteilt.

       
    Weiter mit den Rückspiegeln. Es ist uns völlig unklar warum, aber irgendjemand hat mal von beiden Rückspiegeln die Verstellungen abgeschnitten. Die Spiegelgläser wurden darauf hin mit Heißkleber in den Ecken fixiert, damit sie überhaupt erst mal irgendwie hielten. Also haben wir in der Autoverwertung kurzer Hand neue besorgt und eingebaut.
       
    Aus in irgendeinem merkwürdigem Grund, hat auch jemand die Aufnahme für die Verstellung an der Tür versetzt. Da die Türpappen ohnehin bald ausgetauscht werden, haben wir das vorerst so gelassen und ein Loch neben dem Loch bebohrt. Nun kann man die Spiegel wieder bequem von innen verstellen. Purer Luxus im Vergleich zum Heißkleber. O_o
       
    Auch von außen...
       
    ...sieht das gleich viel besser aus.
       
    Irgendwo zwischen dem Kabelsalat der wild umher fliegenden Zentralelektrik, fand sich dieser Stecker. Moment mal! Da war doch irgendwas mit schlechter Bremsleistung und keinem ABS. Hmmm... Wo ist eigentlich das ABS Steuergerät? Müsste das Teil nicht, verdammt noch mal, an diesem Stecker hängen? WTF? Welche Vollpfosten haben dieses Auto gebaut? Da fällt einem echt nichts mehr zu ein. Auf jeden Fall gibt es demnächst ein Mark 20 ABS für das Auto. Nichts ist wichtiger, wie die Bremse!
       
    Nachdem Robert Ordnung in das Kabelchaos gebracht hatte (alles was kein Strom leitete flog raus!), konnten wir sogar die ZE wieder einhängen und uns Gedanken über die Verkleidung machen. Da das Auto einen Käfig hat (ohne ordentliche Bremse auch bitter nötig), hat man auf das Ding einfach verzichtet. Ist ja auch soooo kompliziert da wieder was einzubauen.
       
    Was an Plastik störte, wurde einfach weg geschnitten und dazu eine Abdeckung für die Wartungsklappe eingeklebt. Jetzt sieht der Fußraum wieder aufgeräumt und sicher aus.
       
    Die Onboarddiagnose war wegen mangelnder Verkabelung auch nicht möglich. Da der Motorkabelbaum scheinbar nicht zum Motor passt, mussten die entsprechenden Kabel zur Diagnose vom Steuergerät aus nachgerüstet werden.
       
    Als die Diagnose endlich lief, stellte sich heraus, dass es ein Problem mit dem Hallgeber gibt. Wird beim VR6 für dieses Teil ein Fehler abgelegt, läuft der Motor dauerhaft im Notlauf und gibt erheblich weniger Leistung ab.
       
    Da der Sensor für den Hallgeber augenscheinlich in Ordnung war, konnte es nur am Positionsgeber an der Nockenwelle liegen. Also haben wir einen neuen besorgt und den Motor geöffnet.
       
    So einfach war das allerdings auch nicht, da praktisch jede einzelne Schraube vom oberen Kettendeckel im Arsch war.
       
    Am Ende half nur noch rohe Gewalt, um die ganzen Dinger, die natürlich auch noch hammerfest angezogen waren, wieder lose zu kriegen. Einfach bekloppt! Das sind doch keine Radbolzen, ihr Trottel!!
       
    Als wir den Kettendeckel ab hatten, bot sich uns dann dieses Bild. Na? Wer findet den Fehler? Der Witz an der Sache ist, dass einer der Vorbesitzer sogar noch die Steuerkette und die Kettenräder erneuert hat. Echt nett. Aber was war so schwer daran, gleich noch den blöden Magneten für den Hallgeber mit einzubauen? Das muss einen doch stutzig machen, wenn das zwar Nasen in den Rädern sind, aber nichts was darin verankert ist. Da waren richtige Profis am Werk.
       
    Wir haben den Positionsgebermagneten dann montiert.
       
    Beim Zusammenbau haben wir dann fix noch die Steuerzeiten kontrolliert. Natürlich war auch hier alles daneben. Es war wieder mal die berühmte Falle mit dem halben Zahn beim VR6. Da die Zwischenwelle im Kettentrieb zur Kurbelwelle NICHT 1:1 übersetzt ist, bekommt man oben das Nockenwellenlineal nur rein, wenn der erste Zylinder kurz nach OT steht. Die Steuerzeiten werden also auf früh verstellt und der Motor läuft nicht optimal. Die Nockenwellen wurden also ausgebaut und die Kurbelwelle um 360° weitergedreht, wodurch sich die Zwischenwelle nur um etwa 240° dreht. Die Nockenwellen stehen nun perfekt und das Lineal geht ohne "Schummeleien" rein.
       
    Als wir den Motor zusammen hatten, war der Fehler mit dem Hallgeber Geschichte und das Auto rennt nun wieder, wie es soll. Sven ist nur noch mit einem Dauergrinsen unterwegs. :)
       
    Gute Beschleunigung, braucht allerdings ordentliche Bremsen. Um die Sachen kümmern wir uns als nächstes.
       
    Auch das Fahrwerk muss unbedingt raus, bevor sich seine Bandscheiben verabschieden.
       
    Gesagt ... getan. Das alte Fahrwerk war so Knüppelhart, dass man bei einer Diagnosefahrt nicht mal die Daten vom Bildschirm ablesen konnte. Kein Wunder also, dass sich das Fahrwerk langsam schon selbst zerlegt hat.
       
    Das neue Gewindefahrwerk macht schon vorher einen deutlich besseren Eindruck...
       
    ...und bestätigt das auch bei den ersten Probefahrten! So macht das VR6 fahren auch wieder Spaß!
       
    Wir mussten allerdings ein wenig mehr Höhe einstellen, da dieses Fahrwerk, im Gegensatz zum alten, auch wieder richtig einfedert. :)
       
    Das Thermostatgehäuse war undicht und wurde ordentlich abgedichtet.
       
    Leider kein VW Originalteil, deshalb konnte man fast durch die Schlitze gucken. :(
       
    Neue Dichtung vs. alte Dichtung.
       
    Neue Zusatzwasserpumpe vs. alte Zusatzwasserpumpe.
       
    Mittlerweile ist es ein richtiges Erdgeschoss. :)
       
    Auf alten BBS-Scheiben geht´s nun erst mal in den Winter.
       
      ...Fortsetzung folgt